Vom 16. bis 23. März 2025 wird der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil mit einer Wirtschaftsdelegation Brasilien und Argentinien besuchen. Stationen der Reise werden die brasilianische Wirtschaftsmetropole São Paulo, Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires sowie Rosario, drittgrößte Stadt Argentiniens in der niedersächsischen Partnerprovinz Santa Fe, sein.
Brasilien ist die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas. Mit rund 216 Millionen Einwohnern, großen Agrar-, Rohstoff- und Energieressourcen sowie einer breit aufgestellten Industrie zählt das Land zu den führenden Wirtschaftsnationen der Welt. Brasilien ist ein bedeutender Handelspartner und ein wichtiger Produktionsstandort deutscher Unternehmen. Zum fünften Jahr in Folge überrascht Brasilien 2024 mit einem Wachstum, das die zu Jahresbeginn getroffenen Prognosen der Finanzinstitute deutlich übertrifft. Entscheidend dazu beigetragen haben die Wirtschaftsreformen der Vorgängerregierungen, wie die Arbeitsmarkt- und die Rentenreform, sowie die Privatisierungen, die den Infrastrukturausbau ermöglichen. Weitere unter Präsident Lula da Silva begonnene Reformen sollen den Grundstein für weiteres Wachstum legen. Die Reformen soll Bürokratie abbauen und Anreize für eine grüne Reindustrialisierung des Landes schaffen. Diesem Ziel dienen auch die neue Industriepolitik, das Förderprogramm für die Kfz-]Industrie und das Rahmengesetz für kohlenstoffarmen Wasserstoff. Brasilien bringt damit gute Voraussetzungen mit, den Wirtschaftsaustausch mit Deutschland zu steigern.
Themen: Energie, Automotive, Landwirtschaft und Ernährung sowie Umwelttechnologien
Argentinien, Lateinamerikas drittgrößte Volkswirtschaft, ist stark europäisch geprägt. Exzellente Bedingungen für landwirtschaftliche Produkte wie Sojabohnen und Rindfleisch machen Argentinien mit seinen 46 Millionen Einwohnern zu einem der größten Agrarexporteure der Welt. Außerdem besitzt das Land reiche Vorräte an Lithium, Erdöl und -gas sowie sehr gute Voraussetzungen zur Erzeugung von grünem und blauem Wasserstoff. Das Land leidet seit Jahren unter einer Wirtschaftsmisere mit sinkendem Pro-Kopf-Einkommen. Der neue argentinische Präsident Javier Milei will das Land politisch und wirtschaftlich radikal reformieren. Angekündigt hat er so wenig Staat und so viel Privatwirtschaft wie möglich. Sollten die Reformen Früchte tragen, kann Argentinien eine wichtige Rolle für Deutschland als Rohstoff[1]- und Energielieferant (gute Voraussetzungen zur Gewinnung von grünem und blauem Wasserstoff mittels Sonne, Wind und Biomasse) für Deutschland spielen. Weiterhin besteht ein gutes Preis-Leistungsverhältnis im Dienstleistungssektor mit hohem Ent[1]wicklungspotenzial (IT-Wirtschaft, Tourismus) sowie ein hoher Nachholbedarf an Automatisierung und Digitalisierung in der Industrie. Chancen für niedersächsische Unternehmen bieten auch ein starker Technologisierungstrend in der Landwirtschaft und hohes Einsparpotenzial bei Energie und Wasser durch neueste Umwelttechnik.
Die niedersächische Partnerprovinz Santa Fe ist eine Schlüsselregion in der argentinischen Volkswirtschaft. Mit seiner stark exportorientierten Agrar- und Industrieproduktion und seiner logistischen Infrastruktur, insbesondere dem Hafen von Rosario, spielt die Provinz eine zentrale Rolle im nationalen und internationalen Handel. Der Besuch in Rosario bietet die Möglichkeit, wirtschaftliche und technologische Kooperationen zu intensivieren und Niedersachsen als innovativen Akteur im globalen Wirtschaftssystem zu positionieren. Grundsätzlich relevante Themen der Reise sind (Erneuerbare) Energien, die Automobilwirtschaft, Land- und Ernährungswirtschaft sowie Umwelttechnologien. Das Programm wird vorrangig zu diesen Themen wirtschaftliche und politische Gespräche, Netzwerkveranstaltungen sowie Unternehmensbesuche vorsehen. Die Niedersächsische Landesregierung fördert und unterstützt kleine und mittlere Unternehmen aus Niedersachsen wie auch Handwerksbetriebe bei der Erschließung ausländischer Märkte.
Insbesondere Unternehmen aus den genannten Schwerpunktbranchen der Reise sind herzlich eingeladen, an der Reise teilzunehmen. Der Wirtschaftsteil der Delegationsreise wird vom Wirtschaftsministerium gemeinsam mit der IHK Hannover organisiert. Informationen und Anmeldung zur Teilnahme:
MW: Bernd Fedder, Tel. (0511) 120 5570, E-Mail: bernd.fedder@mw.niedersachsen.de
IHK Hannover: Pia Homann, Tel. (0511) 3107 289, E-Mail: pia.homann@hannover.ihk.de
Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung
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