Wie gelingt uns die Sicherung kritischer Rohstoffe für Niedersachsen, Deutschland und ganz Europa? Das diesjährige Symposium zu Ressourcenmanagement des Recycling-Cluster wirtschaftsstrategische Metalle REWIMET e.V. zeigte Potenziale und Herausforderungen, aber auch Best Practice-Beispiele auf.
Verteilt auf zwei sonnige Tage vereinte das Symposium in Clausthal zahlreihe Aspekte des Themas und gab viel Raum für Wissenstransfer, Vernetzung und Projektanbahnung. Mit dem interaktiven Planspiel-Angebot „Batterierecycling“ trug unser Themenmanager Dr. Oleksandr Gryshkov und Technologiescout im Bundesprojekt TraWeBa bei. Er zeigte die Potenziale interaktiver Planspiele auf, die dazu geeignet sind, Erkenntnisse zu gewinnen, Prozesszusammenhänge zu verstehen sowie die Zusammenarbeit im Bereich Batterierecycling zu intensiviere.
Einige Ergebnisse aus dem Symposium
Diversifizierung der Lieferketten durch Schaffung (inter)nationaler Zusammenarbeit
- Deutschland braucht starke internationale Partner im Bereich Rohstoffgewinnung, u.a. aus Brasilien.
- Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne betonte die zentrale Rolle der Rohstoffsicherung für das 21 Jahrhundert.
- Durch heimische Rohstoffgewinnung und Verwertung profitieren zahlreiche (systemrelevante) Industrien, vor allem aus den Bereichen kritische Infrastruktur, dezentralisierte Energieversorgung, Bauindustrie, Mobilitätsbranche und Sicherheitstechnik.
Klarere Berichtsrahmen und langfristigere Rechtsvorschriften
- Aktuelle Regulatorik ist vorteilhaft und schafft Mehrwerte für die Sicherung kritischer Rohstoffe, ist aber sehr oft zu fragmentiert und bedeutet einen enormen administrativen Aufwand für die betroffenen Unternehmen.
- Strategische Widerstandsfähigkeit benötigt Exportgarantien oder Exportbeschränkungen für Schrott.
- Michael Waitz von der KfW IPEX Bank fasste 15 Herausforderungen bei der Finanzierung von Recyclingprojekten aus der Perspektive von Banken zusammen. Für die Sicherung der Finanzierung sollen unter anderem strategische Partner (u.a. Investoren mit Bonität) und europäische Partner (u.a. Lieferanten, Abnehmer) sichergestellt werden.

Die Akzeptanz in der Bevölkerung für Projekte zur Rohstoffgewinnung lässt sich erfolgreich steigern durch (Ergebnisse der Umfrage mit Mehrfachauswahl)
- Verbesserte Schulbildung zu Rohstoffen und Kreislaufwirtschaft (53 %)
- Gewinnbeteiligung für betroffene Anlieger (49 %)
- Frühzeitige Einbeziehung der Anwohner in Bürgerforen (38 %)
- Informationskampagnen zur Bedeutung von Rohstoffen (36 %)
- Verstärkung der Einflussnahme in Genehmigungsverfahren (9 %)
- Entschädigung für betroffene Anlieger (7 %)
Darüber hinaus wurden die folgenden stärksten Hebel für die Verbesserung unserer Rohstoffsouveränität definiert und priorisieret (Ergebnisse der Umfrage mit Mehrfachauswahl)
- Mehr Recycling (73 %)
- Diversifizierung der Lieferbeziehungen (43 %)
- Mehr Rohstoffverarbeitung innerhalb der UA (43 %)
- Forschung und Innovation zur Ressourceneffizienz (39 %)
- Produkte mit längerer Nutzungsdauer (29 %)
- Strategische Lagerhaltung (29 %)
- Exportbeschränkungen für Schrotte (18 %)
Herzlichen Dank an REWIMET e.V., vor allem an Dr. Dirk Schöps und Nicole Schröder für die Ausgestaltung des Symposiums und die angenehme Atmosphäre, in der die Teilnehmenden empfangen wurden und sich austauschen konnten.
Dieser Veranstaltung diente gleichzeitig als Verabschiedung von Dr. Dirk Schöps in den wohlverdiente Ruhestand. Dabei übergab er die Cluster-Glocke an Nicole Schröder: „Wir wünschen Dir viel Erfolg und freuen uns auf neue Impulse für die kommende Zusammenarbeit!
Dr. Dirk Schöps: „Wir bedanken uns für die großartige und engagierte Arbeit und aktive Zusammenarbeit mit uns und wünschen gutes Gelingen weiterhin“.
Haben Sie das Symposium verpasst? Hier können Sie die Beiträge nachlesen: https://www.rewimet.de/aktivitaeten/rewimet-symposium
Ihre fachliche Expertise und Erfahrung ist gefragt!
Niedersachsen.next Automotive Agentur entwickelt interaktive Business Simulation Games im Rahmen des Bundesprojekts TraWeBa. Dabei soll 2026 ein zweites Planspiel „Battery legislations: Mission Possible“ entwickelt und an Batterieökosystem vorgestellt werden. Mit Ihrer Erfahrung, Bedarfen und Kompetenzen können Sie die Entwicklung begleiten und das Planspiel persönlich erleben. Sie bekommen eine einzigartige Möglichkeit, konkrete Mehrwerte für Ihr Unternehmen durch Erkenntnisgewinn aus den realen und zukünftigen Use Cases zu schaffen. Wenn Sie Interesse haben, mit Ihrer Fachexpertise und Erfahrung die Entwicklung des Planspiels „Battery legislations: Mission Possible“ zu begleiten, steht Ihnen unser Themenmanager Dr. Oleksandr Gryshkov für die Kontaktaufnahme zur Verfügung.
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