Der Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages hat dem Ausschreibungskonzept für 1.000 Schnellladestandorten zugestimmt. Im Sommer 2021 kann die in Losen gebündelte Ausschreibung starten. In Zukunft soll aus den Schnellladestandorten mit jeweils mehreren Ladepunkten ein flächendeckendes Deutschlandnetz entstehen. Dafür stehen rund zwei Milliarden Euro zur Verfügung.

Die rechtliche Grundlage für das von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer vorgelegte Ausschreibungskonzept für 1.000 Schnellladehubs bildet das sogenannte Schnellladegesetz (SchnellLG). Diesem hatte der Deutsche Bundestag bereits Ende Mai zugestimmt. Sobald das Gesetz in Kraft tritt, wird das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Ausschreibungsunterlagen im EU-Amtsblatt veröffentlichen. Es ist damit zu rechnen, dass das Ausschreibungsverfahren bereits im Sommer 2021 startet.

Zehn Minuten zur nächsten Ladestation – in der Stadt und auf dem Land

„Zukünftig soll es möglich sein, den nächsten Schnellladepunkt innerhalb von zehn Minuten zu erreichen – in der Stadt, auf der Landstraße und auf der Autobahn. Diesem Ziel kommen wir mit der Ausschreibung des Deutschlandnetzes einen entscheidenden Schritt näher. Unser Konzept dafür steht“, begrüßt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer den Beschluss im Bundestag. Das BMVI arbeitet eng mit der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur zusammen, die unter dem Dach der NOW GmbH seit 2020 die Aktivitäten zum Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland steuert und koordiniert. Johannes Pallasch, Sprecher des Leitungsteams, ergänzt: „Mit dem Aufbau des Deutschlandnetzes beseitigen wir bestehende weiße Flecken auf der Landkarte der Ladeinfrastruktur. Dabei haben wir vor allem Ladeparks mit mehreren Ladepunkten für längere Fahrten im Blick.“ Er erklärt, dass die Leitstelle über das StandortTOOL verfügt, das die Möglichkeit bietet, die Standorte und Suchräume für Schnellladeparks mit verkehrsplanerischen Methoden zu berechnen.

Informationen zur Ausschreibung

Das BMVI wird den Betrieb der etwa 1.000 Schnellladestandorten mit jeweils mehreren Ladepunkten ausschreiben, wobei die Standorte in Losen gebündelt werden. Dafür stehen rund zwei Milliarden Euro zur Verfügung. In der Summe ergeben sich demnach mehrere Tausend neue Schnellladepunkte, die zusammen das Deutschlandnetz bilden. Jeder dieser Ladepunkte muss jederzeit über mindestens 150kW Leistung verfügen. Auch wirtschaftlich weniger attraktive aber für eine flächendeckende Schnellladeinfrastruktur notwendige Standorte werden in die Ausschreibung einbezogen. Dazu erfolgt die Ausschreibung in zwei Teilausschreibungen: Autobahn- und regionale Lose. Dadurch sollen verschiedene Bewerbergruppen Berücksichtigung finden. Detaillierte Informationen dazu können Sie auf Website der NOW GmbH nachlesen.

 

(Bild: pixabay/AKrebs60)