In Braunschweig ist ein wichtiger Schritt in Richtung „Automatisiertes Fahren“ gemacht worden. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat am 8.1.2020 das Testfeld Niedersachsen offiziell eröffnet, gemeinsam mit Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann, Wissenschaftsminister Björn Thümler, Thomas Jarzombek, Koordinator der Bundesregierung für die deutsche Luft- und Raumfahrt, sowie den Kernpartnern des Projekts. Auf dem Testfeld können automatisierte Fahrzeuge getestet sowie das Fahrverhalten und der Verkehrsfluss analysiert werden.

Zur Eröffnung startete Prof. Dr. Karsten Lemmer, DLR-Vorstand für Energie und Verkehr, gemeinsam mit den Vertretern aus der Politik per Knopfdruck eine erste Übertragung der Erfassungstechnik auf der Autobahn. „Das Testfeld Niedersachsen ist wichtig, damit wir die Vorteile, die uns die Technologie des automatisierten und vernetzten Fahrens bietet, in der Praxis nutzbar machen können“, sagte Lemmer. „Mit den gewonnenen Forschungserkenntnissen schafft das DLR bessere Entscheidungsgrundlagen für die Transformation unserer Mobilität – hin zu einem optimierten Verkehrsfluss und weniger Ressourcenverbrauch.“

Mobilität der Zukunft mitbestimmen

Wirtschaftsminister Althusmann ist vom Testfeld überzeugt. „Die Digitalisierung hat das Potenzial, Verkehr und Mobilität grundlegend zu verändern“, sagte er. „Das automatisierte und vernetzte Fahren wird die Art und Weise unserer Mobilität in der Zukunft entscheidend mitbestimmen. Deshalb wollen wir diesen Prozess konstruktiv begleiten. Das Testfeld Niedersachsen für automatisierte und vernetzte Mobilität ist ein wichtiger Bestandteil der niedersächsischen Verkehrsstrategie.“

Auch für Wissenschaftsminister Thümler stellt die Mobilität ein zentrales Zukunftsthema in Niedersachsen dar. „Mit dem Start des Testfelds Niedersachsen ist eine herausragende Infrastruktur für die Erforschung und Entwicklung intelligenter Mobilitätslösungen nutzbar“, sagte er. „Diese Infrastruktur sowie das herausragende Forschungsumfeld, in das die Praxispartner eingebunden sind, bieten beste Bedingungen für den Transfer innovativer Lösungen in Wirtschaft und Gesellschaft.“

Koordinator Thomas Jarzombek ergänzte: „Das Ziel ist, dass die Mobilität der Zukunft hier in Deutschland entwickelt und auch auf die Straße gebracht wird.“

Erforschung von Staus und Überholmanövern

Künftig wird das Testfeld nun abschnittsweise in Betrieb genommen und weiter ausgebaut. Entlang der A39 sind inzwischen 71 Masten aufgebaut, die den Verkehr anonymisiert erfassen und hierfür miteinander sowie mit technisch entsprechend ausgerüsteten Fahrzeugen kommunizieren können.

Mithilfe der erfassten Daten soll analysiert werden, was zukünftige Assistenz- und Automationssysteme leisten müssen. Insbesondere spezielle Situationen am Ende eines Staus sowie bei Einfädelsituationen und Überholmanövern werden genauer untersucht. Daraus lassen sich Funktionen für automatisierte und vernetzte Fahrzeuge entwickeln oder verbessern.

Das Testfeld Niedersachsen wird von den Niedersächsischen Ministerien für Wirtschaft und Wissenschaft sowie mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit insgesamt 2,5 Millionen Euro gefördert.

(Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, Bild: dlr.de)