Ein Schwerpunkt bei der Transformation der Automobilwirtschaft stellt die Wertschöpfungskette Batterie dar, denn ungefähr ein Drittel der Gesamtkosten eines modernen Elektrofahrzeugs fällt auf die Herstellung der Batterie zurück. Darüber hinaus haben die letzten Ereignisse von der Corona-Pandemie bis zum Krieg in der Ukraine gezeigt, wie fragil sowie komplex die Wertschöpfungsstrukturen und deren Lieferketten sind und wie abhängig unter anderem Deutschland vom Ausland ist. Nachhaltige Sicherung der (regionalen) Leistungsfähigkeit vor dem Hintergrund des grundlegenden Technologiewandels hat daher hohe Priorität.
Bundeweiter Wissens- und Technologietransfer
Die Initiativen sowie Projekte zur Entwicklung von Batterien, Batterieproduktionstechnologien und Recyclingverfahren sind vielfältig. Die Ergebnisse aus diesen unterschiedlichen Bereichen bundesweit zeitnah und fachlich fundiert zu identifizieren, zu bündeln sowie verständlich aufzubereiten, erfordert eine enge Verzahnung zwischen den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren.

TraWeBa |
Transformations-HUB Wertschöpfungskette
Batterie
gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Das Bundesprojekt TraWeBa – Transformations-Hub Wertschöpfungskette Batterie – hat sich zum Ziel gesetzt, diese Verzahnung herzustellen. Die Automotive Agentur Niedersachsen ist Teil eines Konsortiums, das unter Beteiligung der Fraunhofer-Gesellschaft mit insgesamt vier Instituten sowie mehreren Automotive-Clustern aktiv den Wissens- und Technologietransfer zwischen der Wirtschaft inkl. der Startup-Szene sowie der Wissenschaft und Forschung vorantreiben soll. Dabei liegt der inhaltliche Fokus auf dem gesamten Ökosystem der Batterie – von der Batteriechemie über die Batterieproduktion bis zum Batterierecycling und Re-Use/Second-Use. Die Fraunhofer-Institute sind für das Wissensscouting verantwortlich, wohingegen die Automotive-Cluster als regionale Anlaufstellen für die wirtschaftlichen Aspekte die Ansprache der Unternehmen übernehmen. Ein kontinuierlicher Austausch der Ergebnisse zwischen den Konsortialpartnern sorgt für einen transparenten Technologie- und Wissensüberblick und schafft bundesweite Synergien.


Dabei ist es wichtig, nicht nur die bereits bekannten Akteurinnen und Akteure entlang der Wertschöpfungskette Batterie mit ihrem Wissen und Erfahrungen miteinander zu vernetzen, sondern darüber hinaus weitere einzubinden. Insbesondere KMUs und Akteurinnen und Akteure, die heute noch nicht zum engsten Kreis der Batteriewertschöpfungskette gehören, können mit ihrer Kompetenz die Batterie-Community ergänzen und für sich hierdurch neue Perspektiven für Entwicklungen und die Zusammenarbeit eröffnen.
Für die Vernetzung der Batterie-Community, Einbindung neuer Akteurinnen und Akteure sowie für Wissens- und Technologietransfer bedient sich TraWeBa unterschiedlicher Instrumente, zu denen unter anderem Technologiesteckbriefe, Branchenführer, Workshops, Innovationsplattformen oder Planspiele gehören.
Aufgaben der Automotive Agentur
Die Automotive Agentur Niedersachen ist für das Themenfeld Batterierecycling und Re-Use/Second-Use verantwortlich. Dabei liegt der Fokus darauf, die Akteurinnen und Akteure in Niedersachsen und darüber hinaus über die aktuellen Technologietrends, Geschäftsmodelle, bundesweiten Aktivitäten sowie mögliche Synergieeffekte barrierefrei, transparent und verständlich aufbereitet zu informieren.
Denn Niedersachsen bietet mit seiner führenden wissenschaftlichen Forschungslandschaft, zu der unter anderem die Technische Universität Clausthal, die Technische Universtität Braunschweig, die Battery LabFactory, das Fraunhofer IST oder das Center for Digital Technologies (DIGIT) gehören, eine exzellente Voraussetzung für die Etablierung einer Circular Economy. Entsprechende Aktivitäten zum Beispiel in der Region „SüdOst Niedersachsen“ werden bereits umgesetzt. Die EU hat Südostniedersachsen als Pionier für Kreislaufwirtschaft in die „Circular Cities and Regions Initiative“ (CCRI) aufgenommen .
Niedersachsen bietet im Bereich Batterierecycling und Re-Use/Second-Use darüber hinaus eine ebenfalls vielfältige Unternehmenslandschaft, zu der unter anderem Unternehmen wie PowerCo SE, H.C. Starck Tungsten GmbH, Albemarle Germany GmbH, TANIOBIS GmbH, Clarios Varta Hannover GmbH oder Startups wie LB.systems GmbH oder Battery Damage Service GmbH gehören.


Mit dem Bundesprojekt TraWeBa strebt die Automotive Agentur an:
- die Akteurinnen und Akteure aus Niedersachsen besser miteinander zu vernetzen,
- regionale Entwicklungspotenziale in Niedersachsen im Sinne des Transformationsgedanken weiter zu stärken,
- (Forschungs-)Projekte in Niedersachsen sowie bundesweit im Bereich Batterierecycling / Re-Use/Second-Use zu initiieren,
- regionale sowie vor allem bundesweite Synergien zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung entlang der Wertschöpfungskette Batterie voranzutreiben,
- neue Wertschöpfungspotenziale für etablierte sowie neue Player aufzuzeigen.
Mehrwerte für Ihr Unternehmen
Durch das Bundesprojekt TraWeBa:
- erhalten Sie bundesweiten Zugang zu aktuellen Technologie- und Wissenstrends im Bereich Batterierecycling und Re-Use/Second-Use
- profitieren Sie von den Erfahrungen anderer Akteurinnen und Akteure,
- erhöhen Sie Ihre Sichtbarkeit in Niedersachsen und bundesweit,
- haben die Möglichkeit sich mit Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Forschungsinstituten aus Niedersachsen und bundesweit zu kooperieren und neue Aktivitäten sowie Projekte anzuschieben,
- finden Sie neue Projektpartner (KMUs, Startups, …) für Ihre Forschungsvorhaben,
- durch die Nähe zur Wissenschaft und Forschung erhöhen Sie Ihre Geschwindigkeit, Flexibilität und Innovationsaktivitäten und haben somit Chancen bei bundesweiten Projektausschreibungen auf ein starkes Konsortium zurückzugreifen.
Die Automotive Agentur Niedersachsen ist des Weiteren als Konsortialpartner im bundesgeförderten Transformations-Hub „Transfer-X zur Befähigung mittelständischer Unternehmen an der Teilnahme in digitalen Ökosystemen in Wertschöpfungsketten produzierender Unternehmen“ beteiligt. Hier finden Sie mehr Information zum Projekt Transfer-X in Niedersachsen.
Mit den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten und Kooperationen unterstützt die Automotive Agentur Niedersachsen über jeweilige Absichtserklärungen weitere BMWK-geförderten Transformations-Hubs zu Antriebsstrang und Elektromobilität (Scale-up E-Drive), Geschäftsmodellen (DiSerHub), automatisiertem Fahren (MIAMy) sowie Software und Engineering (TASTE).
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Ihr Ansprechpartner
Dr. Oleksandr Gryshkov
Themenmanager
Schwerpunkt:
Batterie 2nd Life und Recycling
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