Um die Mobilitätswende weiter voranzubringen und weitere Infrastruktur für E-Autos aufzubauen, hat der Energieversorger enercity im hannoverschen Stadtteil List den nach eigenen Angaben größten Ladepark Norddeutschlands eröffnet. Dort stehen ab sofort insgesamt 90 Ladesäulen zur Verfügung, wovon 84 Standardladesäulen mit je 22 kW sind. Sechs Säulen haben eine Leistung von je 150 kW für schnelles Laden. Enercity hat dafür rund 1,8 Millionen Euro investiert.
„Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist wichtig für die Verkehrswende und für eine klimaneutrale Stadt. Der neue Ladepark in der List ist ein weiterer bedeutender Schritt auf diesem Weg“, sagte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay bei der Einweihung.
„Wir sind in eine Ära eingetreten, in der Kraftstoffkosten für Benzinautos deutlich teurer sind als für E-Autos − derzeit nahezu doppelt so teuer. Das wird bald zu einer noch größeren Dynamik bei der Verbreitung von E-Fahrzeugen führen. Mit dem neuen Vorzeigestandort im Wohn- und Arbeitsumfeld knüpfen wir Hannovers Ladenetz noch enger, damit wir darauf gut vorbereitet sind“, ergänzte enercity-Chefin Dr. Susanna Zapreva.
Partnerschaftliche Projektentwicklung
Der Ladehub ist durch eine Partnerschaft von enercity mit der Bauforum Hannover GmbH, Projektentwickler des Bauvorhabens „Bunker B58“, entstanden. Dieser will in einem ehemaligen Luftschutzbunker einen Co-Working-Space „Digital Campus“ errichten – und hat für dessen Mieterinnen und Mieter 60 der neuen E-Ladeplätze für 30 Jahre angemietet. Weitere zehn Parkplätze sind für die Mitarbeitenden der ebenfalls benachbarten Versicherungsgesellschaft VHV reserviert. Während ihres Büroaufenthalts können die Beschäftigten ihr E-Fahrzeug an Standardladesäulen aufladen. Kurzzeitgäste können die Schnellladesäulen nutzen.
Nachhaltiges Bürogebäude
Im Bunker B58 soll ein flexibel nutzbares Bürogebäude der Zukunft entstehen, mit Büros, Laboren, Konferenzräumen, Thinktanks und Bistros. „Dazu zählt auch ein nachhaltiges Mobilitätskonzept“, sagte Leif Wiedemann, Geschäftsführer der Bauforum Hannover GmbH. Neben dem E-Ladepark sieht das CO2-neutrale Energiekonzept die Nutzung von Fernwärme, Photovoltaik mit Speichersystemen und energieeffizienten Kühlsystemen vor.
E-Mobilität als Unternehmensziel
Mit dem Ladepark baut enercity sein Engagement im Bereich E-Mobilität weiter aus. Ziel ist es, die Zahl eigener Ladepunkte bis zum Jahresende bundesweit von 3.500 auf über 4.500 zu steigern, davon mehr als 500 öffentliche in Hannover. Im Mai bereits galt Hannover mit 136 Ladepunkten je 100.000 Menschen als Spitzenreiter unter Deutschlands Großstädten mit über 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Enercity baut auch den eigenen Elektro-Fuhrpark weiter aus: mit 74 Elektro-Fahrzeugen liegt der Anteil der E-Fahrzeuge im Unternehmen aktuell bei rund 19 Prozent.
Quelle und Bild: enercity