Wir sagen DANKE für eine kurzweilige Woche auf der Hannover Messe. Wir haben in den fünf Tagen viele Gespräche geführt, Ideen entwickelt, Kontakte geknüpft und vertieft, um Projekte fortzusetzen oder zu initiieren.

Vielen Dank an unseren Niedersachsen.next Geschäftführer Uwe Ilgenfritz-Donne (3. v.l.) und die Vertreter vom Referat 32 im Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, Björn Korte und Otto Klaus-Dieter Marxen (4. u. 5 . v.l.) für ihren Besuch am Stand und anerkennenden Worte. Die Messe war für uns richtig gut, ein voller Erfolg und motiviert uns sehr! Danke an die Niedersachsen.next Digitalagentur für die angenehme Nachbarschaft auf dem niedersächsischen Gemeinschaftsstand in Halle 16.

Tag 0

Die letzten Vorbereitungen für die Hannover Messe 2024 sind abgeschlossen!! Vielen Dank an unsere Kollegen Olexander Filevych Dr. Oleksandr Gryshkov und Dr. Norbert Gebbe für das fleißige Anpacken vor Ort!
In Halle 16 hatten wir spannende Themen, interessante Exponate und aktuelle Entwicklungen unter anderem aus der Welt des Batterie- und Kunstoffrecyclings, der biologisch abbaubaren Rohstoffe als Ersatzstoffe in der Automobilindustrie sowie von unseren Bundesprojekten TraWeBa = Transformations-Hub Wertschöpfungskette Batterie und Transfer-X.

Tag 1

Es war ein spannender und erfolgreicher erster Tag auf der Hannover Messe. Bundeskanzler Olaf Scholz betonte in seiner Keynote beim Gipfel für Innovation und Forschung 2024 die Stärken Deutschlands in traditionellen Industrien und zukunftsweisenden Technologien. Er hob hervor, dass Deutschland durch die Integration neuer Technologien, wie künstliche Intelligenz, in bestehende Industriezweige führend in der Entwicklung nachhaltiger Lösungen sei. Ministerpräsident Stephan Weil hob die Rolle Niedersachsens als ein führendes Zentrum für Innovation in Deutschland hervor.

Wir hatten viele Besucher, die sich für die Transformationsthemen in der Automobilindustrie interessiert haben, darunter auch Hannovers Bürgermeister Belit Onay. Unser Themenmanager Dr. Oleksandr Gryshkov stellte auf unserem Stand das Planspiel und dessen Vorteile für das Projekt TraWeBa (Transformations-Hub Wertschöpfungskette Batterie) vor, das wir die ganze Woche über angeboten haben.

In einer Tour für die Mitglieder des Niedersachsen.next Innovationsnetzwerk konnte unsere Themenmanagerin Jana Dornieden Interessierten das Thema kreislauforientierte Geschäftsmodelle näher bringen, indem Sie beim IKK – Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik von Niklas Rode, bei Hubert Stüken GmbH & Co. KG (Stueken) von Klaus-Werner Volker und bei Pöppelmann GmbH & Co. KG von Joshua Bernard spannende Einblicke in deren Produkte und Arbeit erhielten. Mit Pöppelmann KAPSTO® bietet Pöppelmann beispielsweise Produkte an, welche aus 100% PCR-Material gefertigt sind.

Datenräume, gemeinsame Datenökonomie und Wissensplattform Transfer-X

Am Tag 1 der Hannover Messe 2024 veranstalteten wir auf der Bühne unseres Clusternetzwerkpartners und ebenfalls bundesgeförderten Transformationsnetzwerkes neu/wagen einen Expertentalk mit Vertretern des Konsortiums Transfer-X.

Zentrale Aussagen: „Neue Geschäftsmodelle, Dienstleistungen und Produkte brauchen branchenübergreifende, standardisierte und sichere Datennutzung. Gemeinsam genutzte Datenräume sind Grundlage einer vernetzte Datenökonomie. KMU sollten jede Gelegenheit nutzen, sich zu diesem Thema aufzuschlauen und mögliche Chancen und Benefits zu ermitteln und für sich umzusetzen. Sich also ‚Eintrittskarten‘ in die Datenräume holen und praktische Erfahrungen sammeln.“

Mit Kontextinformationen zu Datenräumen und den Benefits für KMU wurde zum Beispiel über die bisherigen Erfahrungen von Catena-X und mögliche neue Geschäftsmodelle und Anwendungsfälle gesprochen: das kann die Rückverfolgbarkeit oder die Ermittlung eines CO2-Fußabdruckes von Produkten sein. Auch in den Forschungsprojekten um Gaia-X 4 Future Mobility entstehen Ansätze für konkrete neue Geschäftsmodelle für Mobilitätsdaten und neue Mobilitätslösungen. Das Bundesprojekt Transfer-X fördert und ermöglicht Wissenstransfer als Lotse für die KMU, um Orientierung in den komplexen Themenfelder zu geben. Die Wissensplattform von Transfer-X ist weiter kräftig mit Lernmodulen im Entstehen! Auch Multiplikatoren wie die Clusternetzwerke und weiteren Partner der Niedersachsen.next Automotive Agentur sind vor allem wichtig, um das Ohr an den KMU zu haben und deren Bedarfe im Austausch zu ermitteln. In Niedersachsen, aber auch bundesweit.

Mit dabei aus dem Projekt Transfer-X waren David Görzig, Forschungskoordinator auf dem Forschungscampus ARENA2036 und Themenexperte für Catena-X, Datenräume und Datenökonomie, sowie Steffen Turnbull, DLR Institut für KI-Sicherheit und Wissenschaftler im Projekt Gaia-X 4 Future Mobility. Unsere Kollegen Rainer Mueller und Dr.-Ing. Dominik Müller-Cramm gaben die inhaltliche Kontextinformation mit Impulsen und moderierten und führten durch den Talk.

Tag 2

Auch der zweite Tag auf der Hannover Messe zeichnete sich durch viele neue Impulse, interessante Gespräche und Vernetzungsmöglichkeiten – und das sowohl national als auch international.

Zum ersten Mal haben wir im Rahmen unseres geförderten Bundesprojekte TraWeBa (Transformations-Hub Wertschöpfungskette Batterie) auf der Hannover Messe in Kooperation mit CELEST – Center for Electrochemical Energy Storage | Ulm & Karlsruhe eine eigene Veranstaltung auf die Beine gestellt. Hier wollten wir vor allem die gesamte Wertschöpfungskette Batterie beleuchten sowie den Einsatz eines Simulation Games für besseres Verständnis von Zusammenhängen vorstellen. Das hat uns gelungen. Der Raum im Convention Center war mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Deutschland gefüllt.

Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Maximilian Fichtner betonte Dr. Norbert Gebbe von der Automotive Agentur in seinem Grußwort, wie wichtig eine regionale, nationale wie auch internationale Vernetzung ist, um die Transformation hin zu batterieelektrischen Antrieben zu bewältigen. Moderator Christian Wollherr von der Niedersachsen.next Digitalagentur konnte nach den Fachvorträgen über Batteriechemie, -produktion und -recycling feststellen, dass er einiges in Sachen Chemie dazu lernen konnte.

Dr. Oleksandr Gryshkov stellte das Simulation Game zum Stoffstrommanagement vor und lud dazu ein, das Planspiel auf dem Stand der Automotive Agentur in Halle 16 F11 anzuschauen. Im Anschluß fand die von Projekt TraWeBa organisierte Expertenrunde „Effiziente Wertschöpfungsketten am Beispiel Batterierecycling“ statt. Dabei diskutierte Prof. Sabrina Zellmer vom Fraunhofer IST mit Dr. Lisa Risch von der acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, Tilmann Vahle von Systemiq Ltd., Alexander Zeugner von H.C. Starck Tungsten Powders und Stephan Rübhagen von Umicore u.a. über die aktuelle Lage im Bereich Batterierecycling sowie den geplanten Batterie-Pass und deren Beitrag für den effizienten Batterie-Kreislauf.

 

Ein weiteres Highlight des Tages war unser Bühnentalk zum Thema recyclinggerechtes Design in der additiven Fertigung. Auf der Bühne unseres Partners neu/wagen hat unser Kollegin Jana Dornieden den Talk moderiert und unter anderem Fragen zu Vorteilen der additiven Fertigung für recyclinggerechtes Design, zur Rolle der Nachhaltigkeit oder zur Bedeutung des nachhaltigen Engineerings diskutiert. Auch hier hat das Gespräch auf ein reges Interesse des Publikums gestoßen, denn Kunststoffrecycling und potenzielle Lösungsansätze werden aufgrund der neuen EU-Altfahrzeugverordnung stark an Bedeutung gewinnen.

Aber auch unser eigener Stand war heute Mittelpunkt zahlreicher Besuche. Zum einen war das Niedersächsische Wirtschaftsforum Agrar – Handwerk – Industrie e. V. (nifa) heute bei uns, um sich über das Thema biobasierte Rohstoffe und die Chancen der industriellen Verwertung zu diskutieren. Aus den Wirtschaftsbereichen Landwirtschaft, Handwerk und Industrie wurden die zukünftigen Geschäftschancen für Stoffnebenströme aus der Ernährungsindustrie erörtert. Dabei stand das Instrument unseres Simulation Games im Mittelpunkt.

Zum anderen durften wir heute Delegationen von London Economic Development Corporation (LEDC), Town of Tillsonburg (Kanada) sowie China International Investment Promotion Agency (Germany) begrüßen und dabei mit Unternehmen aus Niedersachsen mögliche Schnittstellen für Kooperationen und Projekte diskutieren. Danke fürs Interesse an unserem Bundesland und an unserer Arbeit aus Automotive Agentur!

Tag 3

Der dritte Tag auf der Hannover Messe stand ganz im Sinne von Transfer-X.  Die Podiumsdiskussion zum Thema „Transfer-X ebnet KMU den Weg in die Datenökonomie: Angebote, Chancen und Lessons Learned.“, wurde von unserem Kollegen Rainer Mueller moderiert.

Bei der Podiumsdiskussion wurde klar, dass das Onboarding von mittelständischen Unternehmen in einen DataSpace zwar in einigen Aspekten herausfordernder sein kann als bei einem Großkonzern. Dennoch stehen zahlreiche Angebote zur Verfügung, wie beispielsweise die Lernplattform von Transfer-X sowie die Dienstleistungen seiner Multiplikatoren, wie das Mittelstand-Digital Zentrum Rheinland oder die Niedersachsen.next Automotive Agentur, die dabei unterstützen können.

Ein herzliches Dankeschön geht an Sascha Heymann von Fraunhofer IOSB-INA, Yannick Klein (TH Köln und Mittelstand-Digital Zentrum Rheinland), Dr. Stefan Loheide von BOGE Rubber & Plastics, Silke Ziebarth (Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt e.V.) und Rainer Mueller für das informative Panel, das praktische Erfahrungen teilt und einen Überblick über die verfügbaren Angebote für den Mittelstand bietet, um sich mit dem Thema Datenräume vertraut zu machen und erste Schritte einzuleiten.

Unser interaktives Angebot des Planspiels, welches wir im Rahmen von TraWeBa (Transformations-Hub Wertschöpfungskette Batterie) anbieten, erfreute sich großer Beliebtheit. Viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern wie Kanada oder China aber auch Forschungseinrichtungen aus Deutschland haben sich für eine Erklärungssession von unserem Technologiescout Dr. Oleksandr Gryshkov angemeldet.

Tag 4

Tag 4 der Hannover Messe war ein ereignisreicher: Unsere Themenmanagerin Jana Dornieden war Teil des Arbeitskreises Kreislaufwirtschaft von neu/wagen. Bei der Ideendiskussion zu einer Demontagefabrik in Niedersachsen brachte sie ihre Expertise ein.

Die Themen der Niedersachsen.next Automotive Agentur auf der diesjährigen Messe stießen besonders bei niedersächsischen Politikern auf reges Interesse. Ministerin Wiebke Osigus und Mitglieder der Arbeitskreise für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung der SPD- und CDU-Landtagsfraktionen ließen sich ein Lenkrad aus nachhaltigen, innovativen Materialien zeigen. Zudem informierten sie sich über Kunststoff- und Batterierecycling im Rahmen des Projekts TraWeBa = Transformations-Hub Wertschöpfungskette Batterie. Osigus betonte die Wichtigkeit von Recycling und bot die Möglichkeit für den weiteren Austausch.

Nachhaltigkeit gelingt durch Kooperation

Die Niedersachsen.next Automotive Agentur und die Konzernforschung von Volkswagen Group haben – ebenfalls an Tag 4 der Hannover Messe dem Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, Frank Doods, das „biogene Lenkrad“ vorgestellt: der Bioanteil im Kunstleder beträgt zurzeit schon 50 Prozent. Dieser Fülllstoff ist aus Kaffeeschalen hergestellt. Das Ziel sind 100 Prozent biobasierte Materialien im Autoinnenraum einzusetzen, erläuterte Fabian Fischer, in der Konzernforschung in Wolfsburg zuständig für die Werkstoffgruppe der Kunststoffe und Biomaterialen.
Das soll gelingen, indem in Zusammenarbeit mit der Automotive Agentur neue Geschäftsmodelle entwickelt werden, um eine niedersächsische Wertschöpfungskette aufzubauen. Es gehe darum, regionale Quellen, also Nebenstroffströme aus der Ernährungswirtschaft, zu erschließen. Zurzeit werde zudem erforscht, wie sich Nanocellulose als Lederersatz nutzen lässt. Diese Cellulose wird von Bakterien aus Zucker(rest)stoffen durch Fermentation hergestellt.
Niedersachsen.next-Geschäftsführer Uwe Ilgenfritz-Donne: „Das ist ein operatives Produkt, das zeigt, wie die Idee der Symbiose der Ernährungswirtschaft und Automobilindustrie funktionieren kann“. Bei der entsprechenden Vernetzung von Forschung, Politik und Wirtschaft unterstützt die Automotive Agentur. Staatssekretär Doods zeigte sich überzeugt, dass dies eine spannende, runde Geschichte sei.