Die Art, wie in der Wirtschaft produziert wird, soll sich nachhaltig verändern: Durch einen transparenten Datenaustausch entlang der gesamten Liefer- und Fertigungskette. Das wiederum ermöglicht neue, datenbasierte Geschäftsmodelle. „Datenbasierte Wertschöpfung erleben“ war Motto einer Auftakt-Veranstaltung zum Thema Manufacturing-X, die Anfang Februar auf Einladung der Bayern Innovativ GmbH stattfand.

Unter anderem und insbesondere KMU waren Zielgruppe des Kongresses. Als Konsortialpartner im Bundesprojekt Transfer-X nahmen Vertreter der Automotive Agentur Niedersachsen gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen von ARENA2036, Catena-X und den Fraunhofer-Instituten teil. In einer Reihe von Fachvorträgen, Anwender- und Technologieimpulsen konnten sich die Besucherinnen und Besucher mit dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) initiierten Projektfamilie Manufacturing-X vertraut machen.

Manufacturing-X soll digitale Innovationen für mehr Resilienz, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsstärke vorantreiben – und zwar vor allem mit Datensouveränität und Datensicherheit für Unternehmen nach den Prinzipien quelloffener Programme („Open Source“) und mit den Maßstäben des europäischen Regelwerks für die gemeinsame Datennutzung „Gaia-X“. Anja Misselbeck (Managing Director Membership, Transfer and Office Management), stellte dazu den Automotive-Datenraum Catena-X mit seinen Bausteinen für neue Datenökosysteme vor. Zentrale Aussage: „Wir bauen (mit Catena-X) digitale Infrastruktur und diese muss für alle befahrbar sein.“

Im Ausstellungsbereich ergaben sich an intensive Fachdialoge.

Flankiert wurde die Veranstaltung von einem Messebereich, auf dem sich Firmen, Institutionen und Initiativen vorstellen konnten. Auch die Informationsstände für Transfer-X, ARENA2036 und Catena-X im Bereich der Aussteller stießen auf reges Interesse der Besucherinnen und Besucher. Insbesondere durch eine Vorschau auf zwei Wissensmodule aus dem Projekt Transfer-X ergaben sich intensive Feedback-Gespräche. Die Module erklären die Grundlagen des Datenökosystems von Catena-X und das Konzept des digitalen Zwillings am Beispiel der Asset Administration Shell (AAS), also herstellerübergreifender Interoperabilität. Transfer-X soll als zukünftige multimediale Lern- und Wissensplattform vor allem für KMU als Anlaufpunkt dienen, sich über die Themen der digitalen Transformation umfassend zu informieren und den Nutzen für das eigene Unternehmen zu erkennen.

Digitalisierungsmodelle von der Automobilindustrie auf gesamte Produktion übertragen

Die vom BMWK zukünftig geförderte Initiative Manufacturing-X zielt darauf ab, mit einer passenden und abgestimmten Digitalisierung der Lieferketten in der gesamten Industrie Potenziale zu erkennen und zu nutzen.

Was mit Catena-X und dem Fokus auf die Automobilindustrie bereits gelungen ist, soll nun also branchenübergreifend und über auf die gesamte Wertschöpfungskette in der Produktion fortgeführt werden. In diesem Rahmen wird zum Beispiel das Projekt Factory-X aufbauend auf den Erkenntnissen und Lösungen von Catena-X fungieren. In Manufacturing-X sind in einem ersten Schritt schon große deutsche IT-Dienstleister damit betraut, die physischen Rechenzentren und Infrastrukturen zu schaffen. Die digitale Infrastruktur, Lösungen und Anwendungen werden dann eng mit der Industrie zusammen entwickelt.

Denn eine entscheidende Rolle spielt dabei eine intelligente Kombination von Hardware und Softwarelösungen, um damit Daten und Datenströme effizient für zum Beispiel erhöhte Produktivität oder Rückverfolgbarkeit von Produkten zu nutzen.

Die zentralen Aussagen des Kongresses

Manufacturing-X ist wichtig, weil die Nutzung von erhobenen Daten in der Industrie ein enormes Wertschöpfungspotenzial besitzt

Manufacturing-X bringt den Vorteil, dass Unternehmen ihre Daten sicher und souverän austauschen können, und zwar nicht mit Einzellösungen, sondern im gesamten entstehenden Daten-Ökosystem, national und international

Manufacturing-X bietet umso mehr Vorteile für KMU, wenn diese sich über die Entwicklung informieren, Feedback geben oder sich sogar selbst beteiligen

Niedersachsen gilt mit dem OEM Volkswagen und mehr als 700 Zulieferern der Automobilindustrie als wichtiges Automobilland. Auch als Heimat von Spezialfahrzeugherstellern wie Krone, MAN oder FAUN (Hersteller von batterieelektrischen sowie wasserstoffbetriebenen Müllfahrzeugen), wird auf allen Ebenen die Transformation der Wirtschaft weiter vorangetrieben.

Genau wie Bayern Innovativ ist das Innovationszentrum Niedersachsen mit seinen verschiedenen Initiativen wie z.B. der Automotive Agentur Niedersachen im engen Kontakt und Austausch mit den KMU, entweder direkt im eigenen Bundesland oder über die Zusammenarbeit mit zahlreichen Automotive-Clustern.

Die Automotive Agentur Niedersachsen ist Konsortialpartner in den vom Bund geförderten Transformationshubs TraWeBa (Transformation Wertschöpfungskette Batterie) und Transfer-X (Datenökonomie). Beide Bundesprojekte fokussieren sich auf den Wissens- und Technologietransfer und unterstützen die Branche bei den verschiedenen Herausforderungen der Transformation. Davon profitieren auch KMU in Niedersachsen.

Wir danken den Veranstaltern des Manufacturing-X, allen Teilnehmenden, Referierenden und Ausstellenden für den inspirierenden Austausch.

Weitere Informationen:

Zentrale Web-Seite von Transfer-X
Preview der Wissensmodule
Informationsseite von Manufacturing-X