Um bis zu 90 Prozent sind die Fahrgastzahlen in ÖPNV und Schienenpersonennahverkehr aufgrund der Corona-Krise gesunken. Vor diesem Hintergrund fordert Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann gemeinsam mit seinen Länderkollegen den Bund auf, einen Rettungsschirm zu spannen, um die Leistungsfähigkeit des ÖPNV zu sichern.

Die durch die Corona-Pandemie entstandenen massiven Verluste im öffentlichen Personennahverkehr auf Straße und Schiene haben die Minister der Länder dazu bewogen, Unterstützung vom Bund anzufordern. Auf Wunsch des Bundes und der Länder hatten die Verkehrsbetriebe im März und April trotz der Krise umfangreiche Fahrpläne geboten. Die Geschäfts- und Schulschließungen, die gestiegene Nutzung des Homeoffice und der Umstieg vieler Pendler auf den privaten PKW haben ihnen allerdings einen starken Einbruch der Fahrgastzahlen beschert, der Schätzungen zufolge allein in Niedersachsen zu Verlusten von bis zu 450 Millionen Euro führen könnte. Niedersachsen hatte seine Verkehrsunternehmen daher schon im März mit einer Vorauszahlung in Höhe von 67,5 Millionen Euro finanziell unterstützt.

„Auch mit den anstehenden möglichen Lockerungen können wir aktuell aber nicht von steigenden Fahrgastzahlen bis Ende des Jahres ausgehen“ so Althusmann. Um den ÖPNV und damit die Mobilität in unserem Land weiter zu sichern, müsse daher jetzt der Bund tätig werden. Dabei verweist der Minister auch auf den Stellenwert des ÖPNV als elementarer Teil der Daseinsvorsorge und entscheidender Faktor bei der Einhaltung der Klimaschutzziele.

Ohne Unterstützung durch einen Rettungsschirm drohten flächendeckende Insolvenzen und Angebotskürzungen, da viele Verkehrsunternehmen bereits jetzt an ihre wirtschaftlichen Grenzen gehen müssten, um die Einnahmeausfälle zu bewältigen – so das Fazit der Verkehrsministerkonferenz (VMK). Das Bundesverkehrsministerium hat bereits Unterstützung signalisiert, sodass der Beschluss der VMK jetzt an die Ministerpräsidentenkonferenz sowie an die Finanzministerkonferenz weitergeleitet werden kann.

 

(Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, Bild: ÜSTRA)