Battery Damage Service GmbH

Wohin mit Batterien? Full-Service im gesamten Kreislauf aus einer Hand

Bergung, Logistik, Wartung und Recycling: Unter diesem Motto bietet die Battery Damage Service GmbH (BDS) in Braunschweig ihre Dienstleistungen rund um Lithium-Ionen-Batterien an. Das Startup ist 2021 gegründet worden – mit einer Lösung für den erhöhten Recyclingbedarf von Elektroautobatterien im Zuge der Transformation in der Automobilindustrie. Das Unternehmen begleitet den gesamten Weg einer Batterie von der Auslieferung der Neuware über Wartung während der Nutzung, die Entladung und Demontage kaputter Speicher als Vorbereitung fürs Recycling bis hin zum Transport der Einzelteile zur passenden Verwertung.

Konkret wurde die Geschäftsidee im Jahr 2019, berichtet Geschäftsführer Lukas Block: „Die Industrie brauchte eine Lösung zur Bergung von kritisch beschädigten Batterien – egal, ob in einem Elektroauto, das abgebrannt ist, oder aus einem Lager mit dutzenden Tonnen von Batterien, das überflutet war.“ Die Frage nach dem Abtransport und dem Recycling stellte sich gleich mit, und die Gründer nahmen auch diese Geschäftsfelder mit in ihr Angebot auf.

Da bislang vergleichsweise wenige beschädigte Batterien zu bergen sind, nutzt das Startup sein Wissen und weitet seine Tätigkeiten aus. Inzwischen ist es ein Full-Service-Anbieter: Von der Logistik für das Gefahrgut Batterie über die Zwischenlagerung und Verwertung mit allen möglichen Schritten bis hin zur Wartung und Instandhaltung von industriellen Batteriespeichern (2nd Use), wie Geschäftsführer Block erläutert.

Besuch in der Demontage-Halle von Battery Damage Service (v.l.) Olexander Filevych, Automotive Agentur Niedersachsen, Ivan Mastschenko (Technischer Leiter) und Lukas Block (Geschäftsführer), Dr. Oleksandr Gryshkov, Automotive Agentur Niedersachsen/Projekt TraWeBa (TransformationsHub Wertschöpfungskette Batterie) Bild: AANds

Ziel sei, es dem Abfallerzeuger so einfach wie möglich zu machen, also demjenigen, der die Batterien abgeben möchte. Deswegen kooperiert Battery Damage Service mit der Batterieindustrie, um diese unter anderem dabei zu unterstützen, den Ausschuss Produktionsanlagen an die richtigen Weiterverarbeitungsunternehmen der Recyclingindustrie zu bringen. „Wir kümmern uns um jede Batterie, die Lithium und zukünftig auch Natrium enthält.“, so Block, der selbst Maschinenbauingenieur ist. Für jede Batterie gebe es den passenden Lösungsansatz, auch für Lithium-Eisenphosphat-Batterien, die das Startup ebenfalls bereits zum Recycling aufnimmt. BDS arbeitet inzwischen weltweit, wobei der Schwerpunkt in Europa liegt.

Ganzheitliche Lösungen für alle im Batterie-Geschäft

Effizienz durch Digitalisierung wie auch der Blick über den Tellerrand hätten sein Unternehmen vorangebracht: „Wir haben gemerkt, dass wir ein ganz breites Know-how haben. Damit bauen wir neue Prozesse auf und implementieren immer wieder neue Tätigkeiten, zum Teil gemeinsam mit Partnern“. Die Kombination aus Know-how über Batterien, Logistik, Recycling-Verfahren sowie die Bereitschaft, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und diese auch im industriellen Maßstab einsetzen zu können, sei mittlerweile das Alleinstellungsmerkmal von BDS.

Geschäftsführer Lukas Block: „Wir beraten auch Unternehmen, Logistiker, Feuerwehren und bieten ihnen Schulungen an. Unsere Idee ist, eine ganzheitliche Lösungen für jeden zu bieten, der in der Batterie-Industrie Geschäfte macht. Wir haben dafür die Fähigkeiten und das war auch der Grund, warum wir gesagt haben, okay, wir gründen ein Unternehmen und unterstützen im erfolgreichen Wachstum des europäischen Marktes“. Der Service erstreckt sich also auf gesamten Wertschöpfungskreislauf – ab dem Zeitpunkt des After Sales, sobald eine Batterie verkauft ist und zum Kunden gebracht werden soll, bis zum Schluss, wenn das Material so weit voneinander getrennt wurde, dass es wieder als Rohstoff für neue Batterien verwendet werden kann.

E-Mobilität, Batterie



Gründungsjahr: 2021
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: 9


Battery Damage Service GmbH
Bammelsburger Str. 16, 38114 Braunschweig

info@batterydamageservice.de
Tel.: 0531/379 548 0
www.batterydamageservice.de/

Weiterer Standort in Niedersachsen:
Battery Center Braunschweig GmbH, Hannoversche Str. 66A, 38116 Braunschweig


„Den Standort Niedersachsen finden wir äußerst interessant, weil wir hier eine Kombination aus allem haben, was in der der Batterie-Industrie benötigt wird, u.a. große Unternehmen und eine starke Forschung. Wir von BDS bieten Kompetenzen entlang dieser gesamten Wertschöpfungskette für eine vollständige und nachhaltige Circular Economy. Aus diesem Gründen haben wir uns dem Konsortium zum Aufbau einer geschlossenen Wertschöpfungskette angeschlossen, welches die Automotive Agentur Niedersachsen und das Metallrecycling-Cluster REWIMET federführend initiiert haben, und sind u.a. für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien im Harz zuständig.“


Mit Know-How und Geschäftsideen zum Erfolg

Bilder: AANds, H. Wolter


Lukas Block, CEO der Battery Damage Service GmbH

Drei Fragen an: Lukas Block

An welchem Punkt seht Ihr Euer Unternehmen im Moment? Was sind weitere Meilensteine?

Block: Wir haben unseren ersten eigenen Standort und können dort nun in einen regulären Betrieb gehen. Wir haben in Braunschweig eine Partnerschaft geschlossen, um Batterie-Systeme, also Großformat-Batterien, sowie Module und Zellen zu entladen und zu demontieren. Dabei geht es häufig nicht mehr darum, die 2nd-Life Tauglichkeit zu prüfen, sondern die Batterien, die zu uns kommen, sind bereits fürs Recycling bestimmt, und wir bereiten das vor. Ziel ist, dieses Konzept auszurollen, sodass dezentral kleinere Standorte aufgebaut werden, um die gesamte Batterie-Logistik-Kette in Europa durch die Entladung und Demontage sichererer und effizienter zu gestalten. Dann könnte bei den Recycling-Anlagen auch wirklich nur die Batterie angeliefert werden und nicht das Gehäuse.

Was fehlt Euch noch, um damit voranzukommen und weitere Erfolge zu haben?

Block: Ich denke, Geschwindigkeit ist ein Thema. Also wir haben den Willen und auch die Kompetenz dazu, schnell Prozesse aufzubauen. Wir haben auch die Technologien dafür, um so was zu implementieren. So etwas wird aber stark ausgebremst durch die Genehmigungssituation, in der wir uns befinden, vor allem im Abfallrecht. Auch das teilweise langsame Handeln von unterschiedlichen Stakeholdern bremst. Auf der einen Seite wird gepredigt ‚Wir müssen Tempo, Tempo, Tempo machen‘ und auf der anderen Seite wartet man monatelang auf irgendwelche Antworten oder Entscheidungen. Das passt nicht zusammen und passt auch ganz und gar nicht zu uns als Startup und zur Startup-Kultur.

Welche Bedeutung hat der Standort Niedersachsen für Euch?

Block: Zum einen ist es Heimat, ich bin hier in Braunschweig geboren. Und diesen Standort hier in Niedersachsen finden wir äußerst interessant, weil wir hier eine Kombination aus allem haben, was man braucht in der Batterie-Industrie: Wir haben Industrieunternehmen und namhafte große Unternehmen, die in einer relevanten Größenordnung Batterien produzieren und in der Anwendung verbauen wollen. Und wir haben Kompetenzen entlang dieser gesamten Wertschöpfungskette, also bieten wir Circular Economy. Deswegen sind wir auch bei dem Konsortium zum Aufbau einer weitestgehend geschlossenen Wertschöpfungskette für u.a. das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien im Harz dabei, das die Automotive Agentur Niedersachsen und das Metallrecycling-Cluster REWIMET mit initiiert haben. Das gepaart mit einer sehr starken Forschung, die große Fortschritte und Meilensteine in der Entwicklung aufweisen kann, weil schon früh der Trend erkannt wurde, um dort einzusteigen. Für uns ist die Kombination aus möglichen Partnern, Kunden, Abnehmern und dem fachlichen Know-How aus der Grundlagenforschung hochgradig interessant.