SCHULZ Systemtechnik GmbH | flaschenpost SE
Elektrifizierung komplett: Weitaus mehr als Fahrzeuge und Ladesäulen
Der Name ist Programm: Die SCHULZ Systemtechnik GmbH in Visbek (Landkreis Vechta) bietet ganzheitliche Prozesslösungen an: Automatisierung und Energietechnik für zahlreiche Industriebranchen. Im Zuge der Transformation geht das Unternehmen jetzt noch weiter. Auf E-Mobilität umstellen bedeutet für SCHULZ, nicht nur über die Fahrzeuge nachzudenken und Ladesäulen aufzustellen, sondern Energie und Mobilität als umfassendes Konzept zu denken. Für den Lieferdienst flaschenpost SE aus Münster, der sich als Online-Supermarkt vor allem auch als Tech-Unternehmen versteht, genau der richtige Partner für die Elektrifizierung seiner Standorte.
Energiegewinnung und Netzanschluss gehörten bislang schon zu den Standard-Applikationen, berichtet SCHULZ-Vertriebsleiter Christoph Zöller. Doch im Rahmen der Transformation habe das Thema Ladeinfrastruktur eine immer größere Bedeutung bekommen. „Von daher war es logisch, das letztlich auch mit ins Geschäftsmodell zu übernehmen. Inzwischen ist es ein wichtiger Brückenpfeiler geworden“, sagt Zöller.
Um in diesem bildlichen Vergleich zu bleiben: Die Kooperation mit flaschenpost SE ist dabei die Brücke, die sich über alles spannt: eine Symbiose aus allen Expertisen, eine Spiegelung des kompletten Leistungsspektrums der SCHULZ-Gruppe, wie der Vertriebsleiter es beschreibt. Somit ist SCHULZ zum Generalunternehmer im Bereich der vernetzten Energie geworden. Es berät und setzt um – inzwischen auch schon bei großen Händlern eines großen süddeutschen Autoherstellers. Zudem werde das Rollout im Bereich Nutzfahrzeuge vorangetrieben.
Elektrotechnik wichtigster Baustein für die E-Flotte
Die flaschenpost möchte ihre Lieferflotte an allen ihren insgesamt 33 Lagerstandorten elektrifizieren. „Wir wollen bis 2030 unseren CO2-Ausstoß um 42 Prozent im Vergleich zu 2021 senken“, erklärt Fuhrparkleiter Stephan Zech dazu: „Dafür ist natürlich die E-Mobilität ein wichtiger Baustein. Gemeinsam mit der Firma SCHULZ haben wir schon die von den Anforderungen her unterschiedlichsten Hubs mit jeweils 50 bis 150 E-Fahrzeugen elektrifizieren können“. Jetzt seien Hannover und Braunschweig an der Reihe. „Wir haben gesehen, dass die Elektrotechnik der wichtigste Baustein für das Vorhaben ist, außerdem war es uns wichtig, einen Anbieter zu haben, der bundesweit Support bietet und neben der Elektrotechnik die Koordination mit dem Tiefbau übernimmt und auch beim Konzept schon mitwirkt.“
Das sei gelungen und stoße auch bei den Mitarbeitenden an den Standorten auf große Zustimmung: „Es ist schön zu sehen, wie alle an einem Strang ziehen. Die Konzepte werden von Anfang an gemeinsam mit den Standorten besprochen, entwickelt und umgesetzt.“ Diese gute Akzeptanz sei wichtig, um reichweiten-optimiert unterwegs zu sein und langfristig die Klimaziele erreichen zu können.
SCHULZ profitiert seinerseits davon, weil es nicht nur die Thematik Ladeinfrastruktur in sein Portfolio integrieren kann, sondern so auch das Betriebskonzept mit aufsetzt. „Es geht uns darum, einen Paradigmenwechsel zu schaffen, d.h. auch darüber zu informieren, was auf die Kunden zukommt. Viele sehen nur das Fahrzeug als solches im Förderprojekt ohne Ladeinfrastruktur. Wir möchten sie dabei unterstützen, Energie und Mobilität als Gesamtes zu denken“, so Vertriebsleiter Zöller.
E-Mobilität
SCHULZ Systemtechnik GmbH
Schneiderkruger Str. 12, 49429 Visbek
Gründungsjahr: 1954
Weitere Standorte in Niedersachsen: Wallenhorst bei Osnabrück
Standorte: Deutschland (10), Niederlande, Polen, Tunesien
flaschenpost SE
Sentmaringer Weg 21, 48151 Münster
Gründungsjahr: 2016
Weitere Standorte: mehr als 30
„Bei uns im Unternehmen hat das einen Aha-Effekt hervorgerufen, sodass wir hierdurch neben unseren Kernbereichen wie Prozess- und Industrieautomatisierung und der Gebäudetechnik einen ganz wichtigen, zukunftsträchtigen Brückenpfeiler aufgesetzt haben – der für uns als Unternehmen in solchen Zeiten wie heute eine gewisse Stabilität darstellt.“
(Christoph Zöller, SCHULZ Systemtechnik)
„Wir wollen bis 2030 unseren CO2-Ausstoß um 42 Prozent im Vergleich zu 2021 senken. Dafür ist natürlich die E-Mobilität ein wichtiger Baustein. Gemeinsam mit der Firma SCHULZ haben wir schon die von den Anforderungen her unterschiedlichsten Hubs mit jeweils 50 bis 150 E-Fahrzeugen elektrifizieren können.“
(Stephan Zech, flaschenpost)
Mit dem Experten für Systemtechnik auf Kurs fürs Klima
Bilder: SCHULZ, flaschenpost, Rittal
Drei Fragen an: Christoph Zöller und Stephan Zech
Was waren Gründe für Sie, diese Kooperation mit SCHULZ Systemtechnik bzw. mit flaschenpost SE einzugehen? Vor welchen Herausforderungen standen Sie?
Zöller (SCHULZ): Jede Lösung im Bereich der vernetzten Energie bringt einen sehr individuellen Charakter mit sich. So war das auch hier. Wir haben z.B. unterschiedliche Fahrzeugkonzepte, hier ist es die Batterietechnologie. Wenn der Kunde dezentral aufgestellt ist, müssen wir auch für jeden Standort individuell das Energiekonzept entwickeln, also auch die Ladeinfrastruktur dimensionieren, Strom-Erzeugung und -Vermarktung sowie entsprechende Überschüsse miteinrechnen. Bei uns im Unternehmen hat das einen Aha-Effekt hervorgerufen, sodass wir hierdurch neben unseren Kernbereichen wie Prozess- und Industrieautomatisierung und der Gebäudetechnik einen ganz wichtigen, zukunftsträchtigen Brückenpfeiler aufgesetzt haben – der für uns als Unternehmen in solchen Zeiten wie heute eben eine gewisse Stabilität darstellt.
Zech (flaschenpost): Es gibt auch in diesem Bereich sehr viele Anbieter – aber wir wollten nicht einfach irgendein Rundumsorglospaket. Wir sind sicherlich nicht immer der leichteste Kunde für SCHULZ. Als Online-Supermarkt bringen wir eine hohe Daten-Affinität mit und verstehen uns nicht nur als Lieferservice, sondern vor allem auch als Tech-Unternehmen. Wir sind sehr IT-lastig und arbeiten auch sonst nicht mit Lösungen von der Stange. Deshalb war es uns wichtig, mit einem intelligenten Management unseren Fuhrpark optimal auszutarieren bzw. Stromlasten und Stromspitzen möglichst zu vermeiden, auch im Sinne der CO2-Reduzierung. Diese Partnerschaft hat sich bis heute mehr als bewährt.
Wie wird es jetzt weitergehen?
Zöller (SCHULZ): Für uns ist dieses Geschäftsmodell VEL – also vernetzte Energie-Lösungen – ja noch recht neu. Wir haben deshalb versucht, praktisch an allen unseren Standorten entsprechend gleiches Know-How aufzubauen, sodass wir bei der Vielzahl an flaschenpost-Standorten in der Lage sind, dieses eben nicht nur von einem zentralen Standort, sondern von vielen unterschiedlichen, relativ naheliegenden Standorten aus zu betreuen. Das birgt heute die Möglichkeit, dass wir in regelmäßigen Meetings mit allen involvierten Personen in allen Niederlassungen gemeinsam mit der Firma flaschenpost über die Projekte reden, was gut läuft, was schlecht läuft und was zu tun ist. So können wir eine sehr hohe Transparenz generieren, was uns auch sehr wichtig ist. Für uns als Unternehmen ist das ein großer Schritt, sich so beweisen zu können, und hat entsprechende Begeisterung ausgelöst. Und ich glaube, das findet seine Nachahmer.
Zech (flaschenpost): Wir schauen jetzt auch schon auf die nächsten Meilensteine und wie wir die gemeinsam umsetzen. Die E-Mobilität bringt viele Prozesse mit. Wir werden auch weiterhin mit vielen Daten arbeiten und auf Automatisierung setzen. Und diese ganze Wertschöpfungskette E-Mobilität einfach immer wieder hinterfragen, weil wir uns immer weiter verbessern wollen.
Welche Rolle spielt für die flaschenpost, die ja ihren Firmensitz in Nordrhein-Westfalen hat, der Standort Niedersachsen?
Zech (flaschenpost): Wir kommen zwar aus NRW, haben bundesweit aber mehr als 30 Lagerstandorte und bieten unseren Service in über 200 Städten in ganz Deutschland an. Deshalb ist Niedersachsen natürlich auch ein wichtiger Standort für uns. Insbesondere Hannover, einer unserer größten Lagerstandorte, ist schon eines unserer Flaggschiffe. Dort wird die Elektrifizierung 2024 abgeschlossen sein. In Hannover werden künftig mehr als 70 flaschenpost-E-Fahrzeuge unterwegs sein. Vorrangig ist daneben auch noch Braunschweig. Auch hier sind wir dabei, mit unseren E-Fahrzeugen das Stadtbild nachhaltig zu prägen.